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„Good bye, Traumberuf!“
Self-made Unternehmerin reagiert auf Marktveränderung und entscheidet sich bewußt für ein neues Kapitel
Interview mit Monika Tambour, 40, Modedesignerin
11 Jahre lang entwickelte die Modedesignerin Monika Tambour ihre selbstentworfenen Modekollektionen und vertrieb sie im eigenen Geschäft.
Wie fing das damals an? Wie kam es dazu?
Schon während des Modedesign-Studiums habe ich Kleidungsstücke in meiner Studentenbude entworfen und selbst genäht. Mit der Zeit belieferte ich bereits fünf Boutiquen in Berlin. Es gab auch schon Kunden, die zu mir nach Hause kamen und mir die Modelle direkt abgekauft haben. So fing es an. Den allermeisten Spaß hatte ich, wenn ich an Kleidern arbeitete: Ich liebe die Wirkung, die Kleider haben können und zu schauen, ob der Entwurf funktioniert. Dann kommen die erste Anproben, die ersten Schnittproben. Besonders toll ist es dann, die Materialen auszuwählen und die Details auszutüfteln. Das „i-Tüpfelchen“ ist dann die Anprobe mit dem Model! Der Entstehungsprozess – das war MEIN Ding!
So kam es, dass ich nach dem Diplom als Modedesignerin mein Ladenatelier aufgemacht habe. Ich startete mit buchstäblich nichts, ein paar Euro aus einer Versicherung waren mein „Startkapital“. Ich hatte weder vernünftige Maschinen noch Stoffe. So bin ich dann wirklich zum Stoffhändler gefahren und habe sechs Meter Stoff gekauft. Davon wurden dann sechs Röcke genäht. Von Anfang an kam ich mit den Kunden gut klar und bin auf sie eingegangen. Sie haben dann manchmal gesagt: „Ach das ist ja ein schönes Kleid, aber das müsste noch ein bisschen so sein und hier so und ein bisschen weniger so!“
Ich habe es dann genau nach Wunsch umgesetzt, die Kundinnen fanden es toll. Nach ein paar Monaten habe ich mir eine Aushilfsschneiderin gesucht. Das war eine ältere Schneiderin und sie hat mir handwerklich nochmal richtig viel beigebracht. Mit der Zeit verkaufte ich immer mehr. Ein strategischer Berater hat mir schließlich nahegelegt, mit dem Laden in eine Gegend zu ziehen, wo mehr Laufkundschaft war und wo es Boutiquen gab. Kurz darauf bin ich mit dem Geschäft umgezogen. Renoviert habe ich viel selbst.
Wie ging es denn nach dem Umzug weiter?
Es lief langsam richtig rund. Ich stellte eine feste Schneiderin ein. Dann habe ich gedacht, es wäre ja super, wenn ich die Sachen vervielfältigen könnte. Die serielle Fertigung war mein Traum. Ich wollte die unternehmerischen und strategischen Aktivitäten für Design, Vertrieb und Marketing machen. Dafür brauchte ich aber eine höhere Auflage. Mein Ziel war, größere Stückzahlen und Kollektionen zu machen, Geschäftskunden zu haben. Das war 2012. Beim deutschen Unternehmerinnentag traf ich auf meinen späteren Berater. Mit ihm habe ich einen ernstzunehmenden Businessplan konzipiert und einen Maßnahmenkatalog erstellt. Während meine Angestellte nähte, habe ich alles andere gemacht.
Vieles war neu für mich. Ich stellte mich der Herausforderung. Es war sehr viel Arbeit. Die ganzen Mühen zahlten sich aber schnell aus. 2013 hatte ich auf der Fashion Week in Berlin einen kleinen Messestand. Dort konkurrierte ich mit den großen Marken. Nachdem ich mich bei der Messeleitung über die schlechte Lage beschwert hatte, durfte ich mich mit meinem Messemodell auf den Gang stellen. Das haben wir uns nicht zweimal sagen lassen. Die Geschäfte haben richtig geordert. Mit gut fünfstelliger Vororder für diese Kollektion in der Tasche bin ich danach in einem absoluten Triumphzug nach Hause gefahren.
Ab dem Zeitpunkt belieferte ich Geschäfte in Deutschland, Norwegen, Schweden sowie den Benelux Ländern und war total euphorisiert. Dasselbe und noch mehr gelang mir mehrere Saisons in Folge. Der Höhepunkt der Auslieferungen war 2015. Da hatte ich eine Auflage von 2000 Kleidungsstücken in einer Kollektion. Zum Vergleich: 2008 waren es vier Röcke. Ich kaufte neue Maschinen und ließ die Ware in Polen fertigen. Das war ziemlich aufregend. Dann zog ich in ein größeres Ladenlokal, weil die Kleidungsstücke nicht mehr in das alte reingepasst haben. Inzwischen hatte ich zwei Schneiderinnen beschäftigt. Ein Jahr später kam der Onlineshop dazu. Es wurde immer mehr und noch mehr. Ich brauchte mehr Fotos, mehr Marketing. Meine Aufgabenpalette hat sich so in die Breite gezogen. Das war der Höhepunkt.
Mit dem ersten Kind kam die Veränderung?
Ja. Da ich selber den Vertrieb aufgrund der vielen Reisen nicht mehr machen konnte, brauchte ich jemanden, der die Läden kennt. Die Lage im Einzelhandel verschlechterte sich zudem allgemein. Die Geschäftsinhaber fuhren aus Kostengründen nicht mehr so häufig auf die Messen. Erst hatte ich eine und später dann drei Vertriebsagentinnen. 2017 fing es an, schwieriger zu werden mit den Händlern. Den Vertrieblerinnen gelang es nicht so recht eine Geschäftskundenbindung aufbauen. Der Tiefpunkt wäre die Auslieferung Sommer 2019 geworden. Da habe ich dann vorher einen Schlussstrich gemacht und die Reißleine gezogen.
Wann ist die Entscheidung gefallen, das Business wirklich aufzugeben?
Ich analysierte die sich verschlechternde Lage des stationären Handels und sah etliche Händler aufgeben. Das hat mich zum Nachdenken gebracht. Die Entscheidung deutete sich dann im Sommer 2018 an. Gemeinsam mit meinem Freund habe ich mir nochmal die Zahlen angeschaut und alles abgewogen. Am Ende bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass ich keine weiteren Maßnahmen in der Rückhand hatte, um das Ruder herumzureißen. Zudem war ich ja auch noch Mutter und konnte nicht so viel arbeiten wie in den ersten Jahren. Die Marktsituation beurteilte ich als niederschmetternd. Etliche ehemalige Geschäftspartner gaben auf und hätten erstmal ersetzt werden müssen. Ein Ding der Unmöglichkeit. So habe ich mir mein ganzes Bild angeschaut und mich dazu entschieden das Geschäft aufzugeben.
Wie hast du es deinen Mitarbeitern gesagt?
Meine Mitarbeiter haben das schon geahnt. Ich habe sie zum Frühstück eingeladen und das nochmal begründet. Für sie war das alles nachvollziehbar. Sie meinten, ich wäre zu jedem Zeitpunkt fair gewesen. Meine engste Angestellte wollte das Arbeitsverhältnis zu einer Freundschaft umwandeln. Das hat mich sehr berührt.
Hast du am Ende noch dafür gebrannt?
Nein. Das Feuer hatte definitiv nachgelassen. Es war aber nicht so, dass mich das nicht mehr interessiert hätte. Ich war über zehn Jahre „Mode“ – für mich gab es nichts anderes. Kleider machen. Kleider verkaufen. Das war mein gelebter Traum. Für den Erfolg habe ich hart gearbeitet. Den Preis war ich ja auch damals bereit zu bezahlen. Das habe ich in Kauf genommen, damals hatte ich auch noch keine Familie. Klar, der Erfolg war toll, die Verkäufe waren toll, die Wertschätzung war toll, die Presseartikel, die Kleider im Fernsehen, man wird ja auch mal bewundert z.B. auf einer Party. Das ist ja alles schön und gut, aber das große Ganze muss stimmen.
Wann hast du das dann publik gemacht?
Meine Mitarbeiter wussten schon früh Bescheid und das Ladenlokal musste ich ja auch kündigen. Die Eingeweihten habe ich aber zum Stillschweigen verpflichtet. Bis Dezember haben wir das keinem gesagt. Erst dann habe ich die Händler angerufen, die aus der Sommer 2019 Kollektion vorgeordert hatten. Mir war wichtig, aufrecht aus der Sache herauszugehen und mit den Leuten persönlich zu sprechen. Am nächsten Tag habe ich dann einen Text verfasst und per Newsletter, Facebook und Instagram veröffentlicht. Ich wollte Tacheles reden und die Wahrheit sagen. Ich wollte sagen, wie es ist, ich wollte nicht jammern. Gleichzeitig wollte ich es mir auch nicht so einfach machen und sagen, der Onlinehandel ist daran schuld.
Wie waren dann die Reaktionen?
Meine Händler fanden es schade, dass sie die Kleider nicht verkaufen können und menschlich schade, dass sie nicht mehr mit mir zusammenarbeiten können, weil sie mich ja auch mochten und wir uns gut verstanden haben. Nach der Veröffentlichung im Internet stand das Telefon nicht mehr still. Eine Kundin rief an und fragte mich, ob ich Geld brauche, sie würde mir sofort welches bringen. Ich erhielt unzählige Mails und Nachrichten. Viele haben gefragt, ob das ein Fake ist, denn der Betreff war „Bye, bye Mademoiselle“ und manche haben gedacht, dass ist dann so ein Marketing-Gag. Beim Text lesen, haben sie dann gesehen, okay, doch nicht.
Andere haben geschrieben, es tue ihnen leid und ihre wichtigsten Kleider seien von mir und das könne ja nicht sein und wo kaufen sie jetzt ein. Dann stürmten bald die ersten Leute in den Laden. Es gab 20% auf alles: reduzierte Preise und auf die aktuelle Kollektion. Von dem Moment an hatten wir den Umsatz des Jahrtausends. Es war ein absoluter Wahnsinn.
Wie waren deine Emotionen zu dieser Zeit?
Ich war gerührt von den Begegnungen im Laden, den Geschichten rund um meine Kleider. Aber man sieht das ja dann auch trotz aller Emotionen ein bisschen geschäftlich. Ich hatte nicht gedacht, dass die Leute so viel kaufen. Das war wirklich völlig verrückt. Viele Kundinnen haben geweint, den ganzen Laden leer gekauft. Es spielten sich irre Szenen ab. Irgendwann hatten wir keine Kartons mehr und auch kein Papier, um unsere Rechnungen zu drucken. Es wurde immer verrückter. Dann ist auch noch die Kasse zusammengebrochen, weil der Server überlastet war …
Was hat dich am meisten berührt?
Die Kunden wollten sich mitteilen, haben mir Karten geschrieben oder in die Retoure vom Onlineshop Briefe samt Fotos von sich hineingelegt. Dann habe ich gedacht, ich lege ein Gästebuch hin und wir sammeln das alles. Das war echt ein bisschen wie ein Kondolenzbuch. Es war total schön, das zu lesen. Es war einfach krass, wie viele Leute davon ergriffen waren. Sie erzählten mir ihre Anekdoten: in dem Kleid habe ich meinen Mann kennen gelernt. Oder ich habe doch in dem Kleid geheiratet oder in dem Kleid habe ich meinen Job bekommen. Ich habe diese Wertschätzung und diese ganzen wohlwollenden Worte und Nachrichten richtig genossen. Es war intensiv und wie im Rausch.
Hast du die Geschäftsaufgabe schon mal bereut?
Nein, noch nie.
Was gibt dir das Ganze, wenn du zurückblickst?
Ich finde, ich bin eine Selfmade-Person von A bis Z und da bin ich natürlich total stolz drauf. Mit wenigsten Mitteln bin ich sehr weit gekommen, habe viel erreicht.
Mein Selbstbewusstsein ist heute enorm. Ich weiß, was ich sehr gut kann und was nicht.
Wofür bist du denn dankbar, wenn du so an die Zeit zurückdenkst?
Ich bin dankbar für die Wertschätzung, die mir entgegengebracht wurde. Für die unzähligen Ladenthekengespräche und Begegnungen mit interessanten Menschen. Für die wilden Zeiten zwischen Kleidern, Atelier, Fotoshootings, Fashion Week und Laden. Ich hatte wirklich eine Menge Spaß und habe den überwiegenden Teil nicht als Arbeit betrachtet. Es war eine tolle Zeit.
Du bist Impulsgeber für andere. Warum?
Viele finden, dass ich mein Abdanken so positiv gestaltet habe. Ich feierte am Ende im Ladenlokal eine große Party. Gescheitert fühle ich mich ganz und gar nicht. Am Ende ist es „nur“ ein Job und das sage ich, dessen Leben und Liebe die Mode ist. Ich habe ein gesundes Kind und eine gute Beziehung. Mein Leben ist nicht nur dieses Geschäft. Das ist ein großer Teil gewesen, aber ich habe auch ein Privatleben, das mich erfüllt. Klar, kennen mich viele nur als Designerin, die Ihnen die Kleider macht, aber ich bin auch noch viel mehr.
Worauf kannst du jetzt auch gerne verzichten?
• Händler zu mahnen damit sie ihre Ware bezahlen, die ich pünktlich und ordentlich geliefert habe.
• Aufgaben im Bereich Produktion. Du kommst eigentlich nur in die Kommunikation, wenn es um Fehler geht.
• Verhandeln mit dem Fertigungsbetrieb. Manchmal taten mir die Leute leid, die ich um den Fertigungspreis drücken musste, um rentabel zu arbeiten.
• Generell, dass das Aufgabenfeld immer breiter wird.
Was vermisst du?
• Die Kollektion zu entwickeln, an den Kleidern zu arbeiten. Das war immer mein Ding.
• Die begeisterten Kundinnen. Ich hatte wirklich Fans!
• Meine kleine Bühne: die Ladentheke
• Eine Inspirationsquelle für andere Leute zu sein.
• Mein eigenes Ding zu machen.
Wenn du an das letzte vergangene Geschäftsjahr denkst, welcher Begriff trifft deine Situation am ehesten?
Aufbruch.
Das Ende hier setzt ja wieder Energie für andere Themen frei. Vielleicht Themen, die bislang in meinem (beruflichen) Leben zu kurz kamen.
Was macht dir Angst?
Zahlungsunfähig zu sein. Das macht mir Angst.
Glücklicherweise ist das Gegenteil eingetreten. Ich bin super handlungsfähig und kann mich in keinster Weise beklagen
Wie waren die letzten Arbeitstage?
Ich habe das Gewerbe abgemeldet, um bestimmte Kündigungen mit Sonderkündigungsrecht durchziehen zu können. Es gab die große Abschiedsparty, die ich schon mit dem zweiten Kind schwanger feiern konnte. Doppelte Freude. Dann der Umzug meiner Atelier-Ausstattung. Meine tollen Maschinen habe ich erstmal eingelagert.
Was würdest du anderen raten, die in so eine Situation kommen?
Ich habe Nachrichten von anderen Geschäftstreibenden bekommen aus der Modeszene. Leute, die ich überhaupt nicht persönlich kenne. Es gab erschütternde Nachrichten von Designern und Boutiquenbesitzern, die ihr Auskommen nicht finanzieren können, aber zu ängstlich sind, einen Schlussstrich zu ziehen. Ich würde empfehlen, sich bewusst zu machen, welchen Preis man bereit ist zu zahlen. Was ist mir der Traumberuf wert.
Ich persönlich habe mich bewusst für mein Kind und meine Familie entschieden und ich möchte jetzt bewusst anders, weniger und konzentrierter arbeiten. Was ich noch sagen kann: Habt keine Angst vor großen Entscheidungen! Es ist schöner, mit Haltung eine Entscheidung zu treffen als weiter zu machen, weil sonst die Nachbarn reden…Die reden sowieso. Hahaha.
Wie ging es dann weiter?
Ich war schwanger, glücklich, aber auch erschöpft. Ich habe mich ausgeruht, was unglaublich gut tat, Alles sacken gelassen. Aber habe auch schon Brainstorming betrieben, um neue Möglichkeiten zu eruieren.
2 Jahre später. Was machst du heute in 2021?
Inzwischen bin ich selbständig als Fotografin.
Das hat sich während meiner Schwangerschaft und Elternzeit ergeben. In dieser Zeit habe ich mich fortgebildet und was soll ich sagen? Ein paar ehemalige Kleiderkundinnen wurden zu neuen Fotoshooting-Kundinnen und das finde ich wahnsinnig schön. Mir gefällt es sehr, Müttern und ihren Familien zu zeigen, wie schön sie auf Bildern aussehen können. Ich mag es einfach, Menschen zum Strahlen zu bringen und auch, Menschen persönlich nah zu kommen. Dabei entstehen wertvolle Bilder, die sich Familien auch in 20 Jahren noch ansehen werden. Das erfüllt mich sehr. Im Prinzip habe ich mir „nur“ ein anderes Medium gesucht, um meine alten Leidenschaften weiter zu verfolgen.
Wieder einmal habe ich einfach aus dem Bauch gehandelt. So ticke ich nun mal. Mein neues Business (www.monika-tambour.de) lief trotz Corona gut an. Hilfreich dabei ist mir meine Bekanntheit vor Ort. Was mir auch gefällt ist, dass ich meine Fotografie praktisch überall ausüben kann. Ich bin flexibel, was ich als Mama von Kindern auch sein muss, um alles gut unter einen Hut zu bekommen. Die Arbeit am Computer kann ich sogar zum Auftanken meiner Ressourcen nutzen. An Bürotagen versinke ich in der Bildbearbeitung und vergesse Raum und Zeit.
In meiner zweiten Karriere kann ich nun meine Arbeits- und Lebenserfahrung aus Mode, Stil, Gefühl für Menschen und dem Verständnis als Mama kreativ einbringen, was mich sehr glücklich macht. Es war gut, erneut auf mein Herz zu hören und den Unkenrufen zum Trotz wieder ein Kreativbusiness zu gründen. Eines, das zu mir und meiner Lebensphase passt. Das habe ich nämlich gut gelernt: Das Business muss nicht nur inhaltlich passen. Auch die Rahmenbedingungen müssen stimmen, damit ich glücklich kraftvoll arbeiten kann.
Was willst du abschließend noch mitteilen?
Es geht immer weiter.
Es ist auch schön, alte Zöpfe abzuschneiden und neue Wege zu gehen. Mir war unheimlich wichtig, selbst eine starke Entscheidung zu treffen und nicht zu warten, bis mich eventuell die Umstände dazu zwingen. Selbstbestimmt aus meinem Traumjob heraus zu gehen war für mich der sehr entscheidende Unterschied.
Du weisst ja, meine Marke heisst „Ich wurde gefeuert – zum Glück“ Was ist dein Glück?
Mein Glück war die Erkenntnis, dass ICH selbst die wichtigste Ressource bin!! Dieses Bewußtsein plus das Wissen über die Wichtigkeit von Gesundheit und einem unterstützenden Umfeld. Dann läuft einfach alles!
Abschließend: War es ein Glück vor Corona den Laden zu schließen? Was machen all die anderen Modehändler jetzt?
Ich gebe zu: Ein paar Mal habe ich schon den Gedanken gehabt, dass ich froh bin, VOR Corona das Geschäft aufgegeben zu haben. Viele Unternehmer sitzen jetzt auf Bergen von Ware und bekommen diese nicht mal zum Supersalepreis los. Es wird wahnsinnig viel Ware vernichtet, was kaum jemand außerhalb der Modebranche weiß. Ich fühle mit den Boutiquebesitzern. Zu einigen habe ich ja noch Kontakt und ich finde es schlimm, was sie geschäftlich und privat durchmachen müssen.
Es ist gerade eine große Marktbereinigung im Gange, die unsere Städte nachhaltig verändern wird. Finanzstarke Konzerne sind die Gewinner der Krise. Der inhabergeführte Einzelhandel ist der Verlierer. Das macht mich richtig traurig.